Prokrastination: Warum wir aufschieben und wie wir es überwinden können

Prokrastination ist ein weit verbreitetes Phänomen, das viele von uns betrifft. Während wir uns oft vornehmen, bestimmte Aufgaben zu erledigen, neigen wir dazu, diese aufzuschieben — manchmal ohne triftigen Grund, obwohl wir uns der negativen Konsequenzen bewusst sind. In diesem Artikel werden wir die Ursachen der Prokrastination beleuchten, lernen von Jim Kwiks Limitless und Ihnen einfache Lösungen an die Hand geben, um dieses Verhaltensmuster zu überwinden.
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Prokrastination und Aufschieberitis: Was steckt dahinter?

Definition von Prokrastination

Prokrastination bezeichnet das bewusste Aufschieben von Aufgaben, die man sich vorgenommen hat. Umgangssprachlich wird dies oft als „Aufschieberitis“ bezeichnet. Menschen, die prokrastinieren, vermeiden häufig, sich mit Aufgaben auseinanderzusetzen, die ihnen Angst oder Unsicherheit bereiten. Studien zeigen, dass Prokrastination mit niedriger Selbstwirkungserwartung in Verbindung steht und durch Faktoren wie Mangel an Motivation und Selbstwertgefühl verstärkt werden kann.

Ursachen der Prokrastination

Es gibt verschiedene psychische und emotionale Ursachen für Prokrastination. Oft verspüren Betroffene Gefühle wie Angst, Inkompetenz oder Unsicherheit, die die Bereitschaft zur Erledigung von Aufgaben behindern. Insbesondere in Situationen, in denen die Ergebnisse entscheidend sind—wie bei Prüfungen oder wichtigen Projekten—kann die Angst vor Misserfolg lähmend wirken. Stressreaktionen, die durch die Aktivierung der Amygdala ausgelöst werden, können den Präfrontalen Kortex überlagern und dazu führen, dass Entscheidungen verzögert werden.
Prokrastination als Symptom: Wenn Aufschieben mehr bedeutet

Prokrastination als Folge von psychischen Belastungen

Prokrastination kann häufig als Symptom psychischer Belastungen auftreten. Angst und Unsicherheit sind oft starke Trigger für das Aufschieben. Wenn Menschen sich nicht kompetent genug für eine Aufgabe fühlen, neigen sie dazu, diese zu vermeiden, was zu einem Teufelskreis aus Stress und Angst führen kann.

Prokrastination und Depression: Gibt es einen Zusammenhang?

Es ist bekannt, dass Prokrastination mit Depressionen und anderen psychischen Störungen korreliert. Menschen, die an Depressionen leiden, setzen sich häufig unter hohen Leistungsdruck, was das Aufschieben von Aufgaben noch verstärken kann. Die ständige Angst zu versagen und das Gefühl der Unzulänglichkeit können dazu führen, dass Prokrastination als Bewältigungsmechanismus eingesetzt wird.
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Prokrastination bewältigen: Therapie und Tipps gegen das Aufschieben

Therapien und Ansätze zur Überwindung von Prokrastination

Es gibt verschiedene therapeutische Ansätze, um Prokrastination zu bewältigen. Dazu zählen kognitive Verhaltenstherapien, die Menschen helfen, negative Denkmuster zu erkennen und zu ändern. Durch Selbstreflexion und Verhaltensänderungen kann die Wahrnehmung von Aufgaben positiv beeinflusst werden, was auch vom Prinzip der Limitless Mentalität von Jim Kwik unterstützt wird. Kwik argumentiert, dass Begrenzungen, die wir uns selbst auferlegen, überwunden werden können, wenn wir unser Denken verändern und unser Lernen optimieren (Kwik, 2020).

Praktische Tipps zur Überwindung der Aufschieberitis

Einige einfache Techniken können helfen, das Aufschieben im Alltag zu reduzieren. Dazu gehören:
  • Teilschritte definieren: Große Aufgaben in kleinere, handhabbare Schritte unterteilen.
  • Ablenkungen eliminieren: Unnötige Störungen während der Arbeitszeit vermeiden.
  • Selbstvergebung: Annehmen, dass Fehler passieren können, um den inneren Druck zu mindern.
  • Premack-Prinzip: Eine ungeplante, angenehme Aktivität nach der Erledigung einer Aufgabe einplanen.
  • Accountability Partner: Jemanden einbeziehen, der den Fortschritt überwacht.
  • Das 3-Tag-Prinzip von Kwik: Jede neue Aufgabe kann in den ersten drei Tagen beginnen. Nach den ersten drei Tagen kann die Motivation entstehen, um die Aufgabe weiter voranzutreiben (Kwik, 2020).
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Erste Schritte, um Prokrastination zu überwinden

Sofortmaßnahmen gegen Prokrastination

Einfache Techniken wie das Setzen von klaren Prioritäten und das Fokussieren auf die ersten Schritte einer Aufgabe können sofortige Motivation schaffen. Zudem empfiehlt Kwik, sich einen festen Zeitpunkt zur Erledigung von Aufgaben zu setzen, um den inneren Widerstand zu überwinden. Wenn wir uns einen spezifischen Zeitrahmen geben, wird es leichter, ins Handeln zu kommen.

Langfristige Strategien zur Selbstdisziplin und Motivation

Um Prokrastination langfristig zu überwinden, ist es wichtig, ein Bewusstsein für die eigenen Beweggründe zu entwickeln und Strategien zu etablieren, die Selbstdisziplin fördern. Kwik betont die Bedeutung von Tiny Habits, also kleinen Gewohnheiten, die helfen, große Veränderungen herbeizuführen. Indem wir mit der kleinsten möglichen Aktion beginnen—zum Beispiel das Aufschreiben eines einzelnen Satzes für einen Aufsatz—können wir den Druck mindern und schrittweise Vorankommen (Kwik, 2020).
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Reflexion über die eigenen Ziele und Beweggründe. Das Verstehen des „Warum“ hinter einer Aufgabe kann die Motivation erheblich steigern. Wenn wir klar wissen, wofür wir eine Aufgabe erledigen, wird es unwahrscheinlicher, dass wir sie aufschieben.

Schluss mit dem Aufschieben: Dein Weg zur Überwindung von Prokrastination

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Prokrastination ein komplexes Verhalten ist, das oft tieferliegende emotionale und psychische Ursachen hat. Durch die Kombination von sofortigen Maßnahmen und langfristigen Strategien, wie sie auch in Jim Kwiks Limitless beschrieben werden, können wir lernen, unser Verhalten zu verändern und ein produktiveres Leben zu führen. Wie gehst du mit dem Aufschieben um? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!

FAQ - Häufig gestellte Fragen zum Thema Prokrastination

Was ist die Ursache von Prokrastination?
  • Psychologische Faktoren: Angst, Unsicherheit, Perfektionismus.
  • Emotionale Faktoren: Negative Erfahrungen, fehlende Selbstwirksamkeit.
  • Kognitive Verzerrungen: Überbewertung negativer Konsequenzen.
Ist Prokrastination eine psychische Störung?
  • Keine eigene Diagnose: Wird oft als Symptom anderer Störungen wie Depressionen oder Angststörungen betrachtet.
  • Kann jedoch signifikante Einschnitte im Alltag verursachen. (Kessler et al., 2005)
Was hilft bei Prokrastinieren?
  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Identifikation und Veränderung negativer Denkmuster.
  • Zeitmanagement-Techniken: Pomodoro-Technik, To-Do-Listen.
  • Selbstmotivationstechniken: Zielsetzung und positive Selbstgespräche. (Steel, 2007)
Wer prokrastiniert am meisten?
  • Häufig jüngere Menschen: Besonders Studierende sind anfällig für Prokrastination.
  • Hoher Perfektionismus und niedriger Selbstwert sind Risikofaktoren. (Sirois, 2014)
Ist Prokrastination ein Zeichen von Depression?
  • Kann Symptom einer Depression sein: Verbindung zwischen niedrigem Selbstwertgefühl und Aufschieben.
  • Komplexe Wechselwirkungen zwischen Aufschubverhalten und depressiven Symptomen. (Sirois & Pychyl, 2013)
Kann man Prokrastination therapieren?
  • Ja, Therapien sind möglich: Kognitive Verhaltenstherapie zeigt vielversprechende Ergebnisse.
  • Schulungen im Zeitmanagement und Selbstregulation als wirksame Interventionen. (Ferrari, 2010)

Schlussfolgerung

Prokrastination ist eine weit verbreitete Herausforderung, die durch psychische und emotionale Faktoren begünstigt wird. Durch eine Kombination aus kurzfristigen Maßnahmen und langfristigen Strategien können wir lernen, unser Verhalten zu verändern und ein produktiveres Leben zu führen. Lassen Sie uns gemeinsam den ersten Schritt tun und proaktive Strategien ausprobieren, um das Aufschieben zu überwinden!

Literaturverzeichnis

  • Ferrari, J. R. (2010). Still Procrastinating? The No Regrets Guide to Getting It Done. Wiley.
  • Kessler, R. C., et al. (2005). The epidemiology of serious mental illness. Archives of General Psychiatry, 62(6), 599-623.
  • Kwik, J. (2020). Limitless: Upgrade Your Brain, Learn Anything Faster, and Unlock Your Exceptional Life. Hay House.
  • Sirois, F. M. (2014). Procrastination and stress: Exploring the role of mindfulness. Personality and Individual Differences, 70, 38-43.
  • Sirois, F. M., & Pychyl, T. A. (2013). Procrastination and the Role of Self-Regulation: A look at the future. The Canadian Journal of Behavioural Science, 45(2), 179-186.
  • Steel, P. (2007). The nature of procrastination: A meta-analytic and theoretical review of quintessential self-reg
Über die Autorin: Helen Hammelberg
Psychologin, Fitnesstrainerin, Ernährungsberaterin & Gründerin von OptiMind
Mit einem ganzheitlichen Ansatz unterstützt Helen Menschen dabei, ihr volles Potenzial zu erkennen und zu entfalten – sei es mental, körperlich oder spirituell. Ihr Ansatz basiert auf einer tiefen Wertschätzung für die individuellen Bedürfnisse jedes Menschen und der Überzeugung, dass jeder die Fähigkeit hat, sein Leben positiv zu gestalten.
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