Die erste Operation kam unerwartet. Ich war gerade dabei, mein Unternehmen aufzubauen, hatte viele Pläne und wenig Raum für Pausen. Dass mein Körper nicht mehr mitspielte, war ein Schock, aber auch ein Weckruf.
Nach dem Eingriff war nichts mehr selbstverständlich. Jeder Schritt, jede Bewegung erforderte Kraft und Geduld. Ich musste lernen, Hilfe anzunehmen, langsamer zu werden und mit Unsicherheiten umzugehen.
Gerade als ich dachte, dass es bergauf geht, folgte eine zweite Operation. Mein Körper hatte sich nicht so erholt wie erhofft. Diese Phase war geprägt von Frustration, nicht nur, weil ich körperlich eingeschränkt war, sondern auch, weil ich emotional sehr mit mir kämpfte. Ich wollte wieder „funktionieren“, aber spürte, dass es nicht so einfach war.
Einige Zeit später verschlechterte sich mein Zustand erneut und plötzlich ging es ganz schnell. Ich wurde ins Krankenhaus eingeliefert und lag schließlich im künstlichen Koma. Diese Tage sind für mich bis heute kaum greifbar. Ich erinnere mich eher an das Erwachen danach: an das Gefühl, ausgeliefert zu sein, aber auch an den Moment, in dem ich wusste – ich bin noch da. Und ich möchte wieder zurück ins Leben.
Diese Zeit war intensiv. Nicht nur wegen der medizinischen Eingriffe, sondern vor allem wegen der inneren Prozesse, die sie ausgelöst hat. Ich musste nicht nur körperlich heilen, ich musste mich selbst neu zusammensetzen. Und genau da begann mein eigentlicher Weg.