Eine wichtige Grundlage bei innerer Unruhe ist die Entspannung des Körpers. Denn Körper und Geist sind eng miteinander verbunden – wenn der Körper in eine ruhige, entspannte Haltung gebracht wird, wirkt sich das direkt auf das geistige Befinden aus.
Atemtechniken: Ein Ansatz sind Atemübungen, bei denen du bewusst, tief und langsam atmest. Das kann das parasympathische Nervensystem aktivieren, welches vor allem für Ruhe und Erholung sorgt. Schon wenige Minuten kontrollierten, tiefen Atmens können eine beruhigende Wirkung entfalten.
Atemübungen können demnach ein wirksames Mittel sein, um Unruhe zu lindern.
Beruhigung des Nervensystems: Kontrollierte Atemtechniken können den Parasympathikus aktivieren, was zu tiefer Entspannung führt.
Verbesserung der Konzentration: Atemübungen tragen häufig dazu bei, den geistigen Zustand und die Fokussierung zu stärken, wodurch sie gegen angstbedingte Unruhe helfen können.
Stressabbau: Durch gezielte Atemtechniken können Stresshormone reduziert werden, was die Gefühle der Unruhe mindert.
Um Unruhe zu bewältigen, können folgende spezifische Atem-Praktiken hilfreich sein: Methoden wie Box-Atmung oder Bauchatmung helfen dabei, sowohl Geist als auch Körper zu beruhigen.
Körperliche Aktivität / Spaziergänge: Bewegung hilft, angesammelte Energie abzubauen. Ein Spaziergang an der frischen Luft, Yoga oder leichtes Training können dazu beitragen, Spannungen abzubauen und das Gefühl der inneren Unruhe zu mindern.
Hier sind einige Gründe, warum schon ein kleiner Spaziergang entlastend wirken kann:
Verminderte Aktivität der Amygdala: Beim Gehen oder beim Vorwärtsbewegen wird die Aktivität der Amygdala im Gehirn reduziert. Diese Region ist maßgeblich an der Verarbeitung von Angst und Furcht beteiligt. Studien zeigen, dass Bewegungsformen, die visuelles Fließen—auch "Optic Flow" genannt—verursachen, eine beruhigende Wirkung auf die Amygdala haben. Das trägt dazu bei, Angstgefühle zu mindern.
Erhöhte Wachsamkeit ohne Angst: Das Gehen fördert nicht nur die Reduktion von Ängstlichkeit, sondern stärkt auch die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein im Hier und Jetzt. Dieser Gleichgewichtszustand ermöglicht es, konzentriert und aufmerksam zu bleiben, ohne von Angst überwältigt zu werden, die durch alltägliche Belastungen entstehen kann.
Freisetzung von Neurotransmittern: Körperliche Bewegung regt die Produktion und Freisetzung von Neurotransmittern wie Dopamin und Noradrenalin an. Diese Stoffe steigern die Wachsamkeit und können die Stimmung verbessern. Das Zusammenspiel dieser chemischen Reaktionen trägt dazu bei, die Angst während und nach körperlicher Aktivität wie Spaziergängen zu verringern.
Naturkontakt: Zeit in der Natur beim Spazierengehen bringt zusätzliche Vorteile, wie die Linderung von Angstgefühlen und eine Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens. Der Aufenthalt im Grünen ist mit positiven psychologischen Effekten verbunden, die helfen, Stress abzubauen und eine stärkere Verbundenheit mit sich selbst und der Umwelt zu fördern.
Stimulanzien einschränken: Reduziere den Konsum von Koffein und Zucker, da diese Stoffe das Nervensystem anregen und Gefühle von Unruhe oder Angst verstärken können. Stimulanzien wie Koffein oder auch verschreibungspflichtige Medikamente wie zum Beispiel bei ADHS können das Wachheitsgefühl und die Energie steigern. Bei manchen Menschen können sie jedoch auch Reizbarkeit hervorrufen. Das kann verschiedene Ursachen haben:
Überstimulation: Hohe Dosen können das Nervensystem überreizen, was zu erhöhter Angst und Gereiztheit führt.
Entzug: Bei regelmäßigem Gebrauch besteht die Gefahr einer Abhängigkeit, wobei Entzugserscheinungen wie Reizbarkeit auftreten können.
Schlafstörungen: Stimulanzien können die Schlafqualität beeinträchtigen, was, wie bereits erläutert, wiederum zu Müdigkeit und Reizbarkeit führen kann.
Schlafhygiene: Guter, erholsamer Schlaf ist entscheidend. Sorge für eine entspannte Abendroutine, vermeide Bildschirmzeit vor dem Schlafen und halte einen regelmäßigen Schlafrhythmus ein.
Schlechter Schlaf kann innere Unruhe verstärken und den Alltag erschweren.
Aus Forschungen lassen sich allgemeine Erkenntnisse ableiten, wonach die Schlafqualität einen entscheidenden Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden hat. Dazu zählen Faktoren wie Stress Level und geistige Klarheit, die beide das Empfinden von Unruhe beeinflussen können.
Schlechter oder unzureichender Schlaf kann zu vermehrter Angst und Reizbarkeit führen und dadurch ein Gefühl der Unruhe verstärken. Zudem kann ungestörter Schlaf das Gleichgewicht der Neurotransmitter stören, was eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Emotionen und Konzentration spielt.